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Burnout Wendepunkt.
Buch Burnout.
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Alles – einfach alles – hängt davon ab, ob wir genügend Energie

haben. Ja, Kompetenz, Talent, Charakterstärke und Durchhaltekraft

sind wichtig. Schön, wenn genügend finanzielle Ressourcen und

funktionierende soziale Netzwerke vorhanden sind. Aber wenn es

an Energie mangelt, an Überschuss-Energie genauer gesagt, dann

versagen auch alle anderen grundsätzlich so wichtigen Bereiche. Wir

schalten dann auf Überleben um. Das kann bei einigen kraftvollen

Naturen immer noch so aussehen, als ob es Leben wäre. Zutiefst aber

spüren auch sie: Mein inneres Feuer verlöscht, meine Leidenschaft

versandet, dieser herrliche Strom des Lebens versiegt: Burnout!

Dies ist ein Buch für eine kleine und besondere Leserschaft. Demjenigen,

dem sein gegenwärtiger Burnout-Zustand zugestoßen ist,

und der ihn gerne wieder loswerden will, kann ich dieses Buch nicht

empfehlen. Er wird enttäuscht sein. Hat er sich nicht schon genügend,

nein: viel zu viel hat er sich angestrengt. Und nun kommt

ihm noch jemand mit der aberwitzigen Idee, »Training«, »Verlernen

und Neulernen«, »Aktives Entspannen« und gar »Wertorientierung

an Prinzipien« üben zu sollen. Aus dieser Sicht kann das nur absurd

erscheinen.

Anderen – vermutlich nur etwa fünf Prozent der Betroffenen –

wird es unmittelbar einleuchten, dass der Schlüssel zum Aufrichten

aus der Burnout-Falle in uns selber liegt. Dass Überschuss-Energie zu

haben kein gott-, ersatzweise institutionsgegebener Zustand ist, mit

dessen Mangel man sich schicksalsergeben abfinden muss. Und dass

die Vorstellung» »die Batterien einfach wieder aufladen« zu können,

dem Reich des reinen Wunschdenkens entspringt, auch wenn diese

untaugliche Metapher, gebetsmühlenartig wiederholt, mit ihrer Vorspiegelung, einfach machbar zu sein, noch so einleuchtend klingen

mag.

Dies ist ein Buch für jene, die spüren, dass »Vertikalspannung«, ein

von dem Philosophen und Kulturwissenschaftler Peter Sloterdijk geprägterTerminus, Zentrum und Quelle unseres zur Selbstüberwindung strebenden Menschseins ist. Und es wendet sich an diejenigen, die es ernst meinen damit, aufzustehen, neue Spielräume auch in aussichtslosen Situationen zu suchen, selbstverantwortlich zu sein und als ganzer Mensch authentisch handeln zu wollen.

Vorwort aus

Der Begriff Burnout lässt die Menschen im Allgemeinen nicht kalt. Während die einen abwinken mit dem Hinweis, dies sei auch wieder nur so ein Modebegriff, sind die davon Betroffenen meist erlöst, wenn ihr dumpf-lähmender Zustand nachlassender Lebensfreude endlich eine Bezeichnung gefunden hat. Und vorausgesetzt, der Begriff sei angemessen gewählt, verspricht die Tatsache, dass sich der Zustand benennen lässt, zumindest die Möglichkeit, ihn auch angehen zu können. Diejenigen hingegen, die – zuweilen ungefragt – über Burnout und seine »Opfer« lästern, lassen nicht selten etwas von der Haltung mitschwingen, die im sozialen Umgang zu einem wesentlichen Bedingungsfaktor für Burnout werden kann: Man solle sich nicht so anstellen und mit genügend kräftiger Anstrengung sei so ein Zustand allemal zu überwinden.

Meist das erste und sehr charakteristische Symptom aber ist: nach

einem langen Schlaf von gut acht oder neun Stunden Dauer nicht

regeneriert zu erwachen. Dies bleibt dann kein Einzelerlebnis. Immer mehr und schließlich permanent werdend fällt es Betroffenen schwer, überhaupt aufzustehen. Und dann kommen die weiteren Symptome hinzu, die alle mit einem Empfinden einhergehen, dass die Dinge schwerfallen oder schwer sind. Im Englischen bezeichnet man Krankheit mit dem Begriff »disease«. Wörtlich bedeutet dies: misslingende Leichtigkeit. Wenn es überhaupt nicht und/oder

nichts mehr leicht geht oder ist, wenn alles irgendwie schwerfällt

oder ist: Das ist Burnout.